Der Neubau der Willkommenskirche und der Umbau des zweigeschossigen Gemeindehauses sind über einen eingeschossigen Empfangsraum mit Café zum neuen Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde Overath verschmolzen.
Die Kirche hat einen kreisrunden Grundriss mit 17,50 m Durchmesser und ist in Hanglage auf einem kleinen Sattel des Klarenbergs erbaut. Der Unterbau aus Sichtbeton schneidet in den Hang ein. Ab OK Bodenplatte handelt es sich bei der Konstruktion und Verkleidung der Kirche um einen außen und innen sichtbaren Holzbau. Auf der in Holzständerbauweise errichteten Außenwand lagert ein zum Mittelpunkt verschobenes und ungleich geneigtes Walmdach aus ebenen Teilflächen. Durch die Verschmelzung der geometrischen Formen des Daches und der Außenwand entstehen die geschwungenen und dadurch besonders in Erscheinung tretenden Traufkanten, denen zweifach geneigte Traufbalken aus Brettsperrholz innewohnen.
Der Glockenturm ragt als Dachhaube auf einer 2,50 x 4,30 m großen Öffnung des Daches über dem Altarbereich rd. 4 m in die Höhe. Die beiden übereinander angeordneten Glocken füllen den Raum der nur 1,20 m Glockenstube an der dem Eingang abgewandten Seite des Glockenturmes nahezu vollständig aus. An der dem Eingang zugewandten Schmalseite ist der Glockenturm mit einem großen Fenster ausgestattet und dient so auch als Oberlicht für den Altarbereich. Die imposante Innenwand dient der räumlichen Trennung des Kirchenraumes vom Sakralraum und ist ebenfalls in Holzständerbauweise konstruiert. Sie verläuft bis zum obersten Dach des Glockenturmes in rund 19 m Höhe.
Eine besondere konstruktive Herausforderung lag in der Detailplanung von Anschlüssen und Verbindungen, um den gestalterischen Wunsch nach einer Fügung der vorgefertigten Elemente zum einem Gesamtwerk ohne sichtbare Verbindungsmittel zu realsisieren.
Architekten: Springer Architekten, Berlin
Auftraggeber: Evangelische Kirchengemeinde, Overath
Planungszeit: 2017- 2021
Fertigstellung: 2022
Leistungen: Tragwerksplanung Lph. 1 - 6 und 8
Fotos: Eva Lotte Niegel, Köln